Unsere Kirche - Geschichte und Gegenwart
Flintbek ist ein kleiner Ort mit ca. 9500 Einwohnern, ungefähr 15 km südlich der Hafen- und Seglerstadt Kiel.
Flintbek gehört zum Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. In Flintbek gibt es neben der ev. Kirche die
katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
Die ev. Kirchengemeinde, die zum Kirchenkreis Altholstein gehört, umfaßt ca. 7000 Gemeindeglieder. Um diese kümmern
sich zwei Pastoren, Pastor Schade und Pastorin Sommer.
Die erste Erwähnung der Flintbeker Pfarrei im Jahre 1223
1223 erteilte Graf Albrecht von Orlamünde als Statthalter des dänische
Königs Waldemar II. dem Augustiner-Kloster die Erlaubnis zum Bau
einer Kirche in "Vlintbeke". Eine Kopie der Stiftungsurkunde ist im
Seiteneingang unserer Kirche ausgehängt; das Original befindet sich
im Landesarchiv in Schleswig.
Wann die Kirche wirklich errichtet wurde, ist heute nicht mehr
nachzuweisen. Das jetzige Gebäude, ein spätgotischer Baucksteinbau,
stammt wahrscheinlich aus dem 14 Jhdt.; es ist mehrfach umgebaut
und erweitert worden.
Quelle: Schleswig-Holstein-Lauenburgische Regesten und Urkunden, hrsg. von P.
Hasse, Bd1, Hamburg/Leibzig 1886, Nr.412
Text der Gründungsurkunde in der Übersetzung:
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit.
Albert von Gottes Gnaden Graf von Orlamünde und Holstein wünscht allen Christgläubigen ewiges Heil.
Damit es nicht scheint, dass wir die Werke der Liebe ablehnen oder sie gar abschaffen, bemühen wir uns, sie zu fördern und
in die Tat umzusetzen.
Daher stimmen wir dem frommen Vorschlag des Propsten Lambert von Neumünster und seines Konvents zu und erteilen
ihnen die uneingeschränkte Erlaubnis, im Dorf Flintbek eine Kirche zu errichten auf dem Grund, den wir mit dem
angrenzenden Gelände der Kirche von Neumünster nach dem Beispiel unseres Vorgängers übertragen haben. In der Kirche,
wenn sie gebaut ist, sollen die dort amtierenden Pfarrer den Gottesdienst in größerer Nähe und sorgsamer durchführen, was
zuvor ein beim Kloster Neumünster (weilender Pfarrer) allzu nachlässig tat, und zwar so, dass das Kirchspiel Flintbek zu
Neumünster gehört und dort mit allem Synodalrecht wie zuvor dem Kloster untersteht und dem Kirchspiel vom Propsten ein
Pfarrer vorgesetzt wird.
Damit nicht diese unsere Zustimmung dem schwachen Gedächtnis entfällt, überreichen wir sie in bleibender Schrift und
bekräftigen sie mit der Befestigung unseres Siegels.
Zeugen dieser Verleihung sind:
Bischof Berthold von Lübeck, Propst Conrad und der Lübecker Domherr Gerhard, Propst Johannes (von Segeberg), der Prior
Barthold und der ganze Segeberger Klosterkonvent, der Truchseß Wipert, der Mundschenk Heinrich, Marquard,
Pfarrgeistlicher in Itzehoe und Hartmodus von Plön und sehr viele andere Kleriker und Laien.
Gegeben im Jahre des Herrn 1223.
Übersetzung: Manfred Jessen-Klingenberg. Quelle: Pastor Manfred Schade (Hrsg.): 1223 - 2000. Festschrift zum 777jährigen Jubiläum der ev. Kirche
Flintbek.
Zusatz in Klammern vom Übersetzer; die Urkunde weist an dieser Stelle eine Lücke auf, die sinngemäß zu ergänzen war.
© Kirchengemeinde Flintbek
Zur Geschichte: Flintbek wird zum ersten Mal 1220 urkundlich
erwähnt als Schenkung des Grafen Adolf von Holstein an das
Augustiner-Kloster in Neumüster, das 1336 nach Bordesholm
verlegt wurde. Das Kloster erhielt alle Abgaben, besaß die
Gerichtsbarkeit und stellte die Prediger. 1566 wurde es durch
Verordnung des Herzogs Johann aufgehoben. Es entstand das
Amt Bordesholm. Der erste Amtmann war Johann von Rantzau,
dessen Leben der Flintbeker Pastor Martin Coronäus in einem
Buch beschrieben hat. Im Dreißig-jährigen Krieg haben die
kaiserlichen Truppen Flintbek geplündert und viele Häuser zerstört.
Diese Bildergalerie führt Sie in das Innere unserer Kirche.